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Cybermobbing – Was tun gegen üble Nachrede im Internet?

Das Internet ist für alle da. Leider auch für jene misstönenden Zeitgenossen, die soziale Online-Netzwerke und Foren dafür missbrauchen, um andere Menschen zu beschimpfen, zu verunglimpfen und sogar ganz konkret zu bedrohen. Wenn die bösen Worte dabei eine gewisse Schmerzgrenze eindeutig überschreiten, dann ist der Tatbestand des Cybermobbings erfüllt. Und das kann für die Gemobbten psychisch und sozial die allerschlimmsten Konsequenzen haben. Zumal das Internet nichts vergisst. Wie soll man sich also verhalten, und was kann man tun, wenn man zum Opfer von Cybermobbing geworden ist? Kann man eine befleckte Netzweste wieder reinwaschen?

Überall dort, wo Menschen in Teamstärke freiwillig zusammenkommen, oder sich zusammenfinden müssen, entstehen unmittelbar gruppendynamische Prozesse. Dabei kann sich, wenn es gut läuft, eine positive und von Respekt getragene Gruppendynamik entwickeln. Doch wenn es Zwistigkeiten gibt, oder wenn sich innerhalb der Gruppe gewisse Interessensgemeinschaften unter sozialem Ausschluss von gefühlten Außenseitern bilden, dann ist auch der „Moloch Mobbing" nicht mehr weit. Und wenn sich die Fronten zwischen der In-Group und den Andersartigen zunehmend verhärten, geht die Hetzjagd auf das schutzlose Freiwild los. Jeder, der sich während seiner Schulzeit von seinen ach so liebenswürdigen Klassenkameraden pausenlos hänseln oder anfeinden lassen musste, kennt die daraus resultierende Ohnmacht und Hilflosigkeit. Und wenn die schamlosen Schmähreden und die belastenden Beweisfotos dann noch öffentlich sichtbar ins Netz gestellt und zugänglich gemacht werden, dann kann bei den Opfern auch schon mal der Gedanke an Selbstmord aufkommen. Denn die Seelenqualen, die durch Cybermobbing ausgelöst werden, sind unvorstellbar heftig. Egal, wie alt das Opfer ist. Oder die Täter, die diese verabscheuungswürdige Form der Gewalt ausüben.

Wie kann man sich wehren?

Wer es gewahr wird, dass er ein Opfer von Cybermobbing geworden ist, sollte sich auf jeden Fall sofort tatkräftigen Beistand suchen. Besonders sinnvolle und praxisorientierte Informationen findet man jederzeit in internetten polizeilichen Beratungsportalen wie beispielsweise polizei-beratung.de, oder direkt in der zuständigen polizeilichen Dienststelle, wo man in schweren Fällen auch gleich Anzeige erstatten kann. Um die Strafanzeige mit Beweismitteln zu untermauern, sollte man alle beleidigenden Bilder, Texte, Emails, Videos, SMS etc. lückenlos sammeln und geeignet archivieren. Anschließend ist der Betreiber des Netzwerkes dazu aufzufordern, die despektierlichen Inhalte umgehend zu löschen.

Einen echten Schutz vor Cybermobbing gibt es leider nicht. Deshalb sollte sich jeder Internetnutzer sehr genau überlegen, welche visuellen oder verbalen Informationen er netzöffentlich über sich preisgeben will. Denn alles, was die Cybermobber in die Hand bekommen, werden sie auch gegen ihr Opfer einsetzen. Mit aller vernichtenden Konsequenz.

Veröffentlicht von Dirk Pagador den 16.09.2011

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